MALLS und INNENSTÄDTE - neue Konzepte zur Wiederbelebung

Neben dem Sterben der Innenstädte durch den stetigen Wegfall von kleinen Geschäften, Gastronomien oder auch Hotels, sind auch Malls ein großer Faktor der sich nach Corona verstärkt veränderten Angebotsvielfalt in Orten bundesweit.

WIE SEHEN NEUE TRENDS DER NEUNUTZUNGEN AUS

Dabei müssen wir in 2 Orte unterscheiden: MALLS und alle anderen Anbieter.

In diesem ersten Blog widmen wir uns den MALLS, da diese in fast allen Ortschaften, auch durch die GALERIA Insolvenz betroffen sind und durch ihre großen Gebäude einen großen Faktor in Innenstädten bilden.

Schließt ein kleiner Händler, ein Frisör, ein Reisebüro oder eine Currywurst Bude, dass fällt das für das Stadtbild und Angebot weniger ins Große & Ganze.

Schließt jedoch eine Mall, ein Galeria- Kaufhaus oder überwiegt der Leerstand in Malls, dann ist dies merklich spürbarer und verändert auch das Stadtbild, neben dem stark reduzierten Angebot und der Angebotsvielfalt..

Dabei beleuchten wir zunächst einmal das Konzept von Malls, deren Bedeutung und der "Auftrag" und Wichtigkeit für Orte, die Menschen und das Stadtbild, die Anziehungskraft und die Auswirkung von Leerstand oder Schließungen.

MALLS stehen in der Regel konträr zu allen kleinen Einzelhändlern.

Hier gibt es das große Angebot, bekannte Marken, zum Teil das stete selbe verlässliche Angebot, alles unter einem Dach, autark, meist mit eigenen Parkplätzen und abgeschottet zur Umgebung.

In Deutschland stehen Malls meist für 2-3 Angebote: Shopping (Kleidung, Lebensmittel, Drogerie, Spielwaren, etc.), gastronomische Angebote und Dienstleistungen (Mobilfunk, Schuhreparatur oder Beauty)..

Immer mehr spielen Supermärkte eine Rolle, da sie als große Ankermieter große Flächen einfacher füllen.

Diese 3 Kategorien sind in der Regel in jeder Mall vorhanden und darüber nichts mehr.

Daraus ergeben sich auch meist die Öffnungszeiten an den normalen Werktagen und zu den üblichen Handels- Öffnungszeiten.

Selbst die ansässige Gastronomie erreicht oftmals keine Öffnungszeiten jenseits 20 Uhr oder an Sonntagen.

Diese großen Kolosse in Innenstädten oder am Stadtrand können einen Ort ebenso beleben, als auch einschläfern oder Trist werden lassen.

WELCHE AUFGABEN HABEN MALLS

Malls sind nicht nur einfach große Gebäude mit vielen Angeboten im Inneren, sondern sie sollen immer eine Aufgabe erfüllen: Nahversorgung für Menschen einer Stadt oder deren Besucher.

Und hier liegt die erste Krux in der Definition der Nahversorgung und deren Ausgestaltung in Deutschland.

Mit was für einem Angebot sollen die Menschen versorgt werden, was halten wir in Deutschland für notwendig, dass sich Menschen ausreichend versorgt fühlen und was ist mit Über- oder Unter- Versorgungen?!

WAS BRAUCHT DER MENSCH ZUM LEBEN

Stellen Sie sich selber einmal eine Frage, mit was Sie sich selber in Ihrem Alltag versorgen! Wie sieht Ihr Alltag aus? Was brauchen Sie alles und in welchen Kategorien denken Sie da?

Geht es nur um kaufbare materielle Angebote oder gehört zu einer umfassenderen Versorgung nicht eigentlich viel mehr, als das übliche, allseits kopierte Angebot?!

Woraus besteht Ihr Leben und was brauchen Sie dafür, auch der vor allem, um glücklich und erfüllt(er) zu sein?

Und was erfüllen Malls mit ihrem bisherigen Angebot davon bisher und was fehlt Ihnen eigentlich?

EIN BLICK ÜBER DEN TELLERRAND

Es sit ja nicht so, dass Malls überall auf der Welt gleich aufgebaut und ausgestattet sind, keineswegs oder ganz im Gegenteil.

Es gibt viele Trends, vor allem einen, den wir in Deutschland eigentlich und bis auf eine nicht mal Handvoll große Anzahl an Malls seit Jahrzehnten ignorieren:

ERLEBNISSE!

Schauen wir uns das Stadtbild mit einer Mall einmal genauer an: Ob Fußgänger- Passage, Zone oder eine andere Konstellation: Malls nehmen einen immens großen raum im Stadtbild ein. Dabei sind sie architektonisch oft nicht gerade ein Hingucker.

Dies wird besonders nach Ladenschluß deutlich: Große dunkle Beton- Klötze, nicht mehr zugänglich, weil innen nichts geschieht nach 20 Uhr oder an Sonntagen.

UMWIDMUNG VOM NAHVERSORGER ZU BÜROS

Diese Neunutzung geschieht jedoch klammheimlich oder ohne Rücksicht auf die Menschen, die eine Mall bisher genutzt haben.

So kann es sein, dass aus einer ehemaligen Mall mit 4 Etagen unterschiedlichsten Angeboten für eine breite Zielgruppe nur noch 1 Etage zur Verfügung steht, mit einem diversifizierenden Angebot.

Ein Beispiel ist die älteste Mall in Deutschland: Das FORUM Steglitz in Berlin.

Als das erste Shopping Center mit einem breiten Angebot an verschiedenen Geschäften, Gastronomien und Dienstleistern auf 4 Etagen vor über 60 Jahren gestartet, gibt es nur noch 1 Etage mit reinen verschiedenen Geschäften. Auf 1 Etage sind Büros eingezogen, auf einer komplett ein großer Supermarkt, ein weiterer Trend, den wir auf vielen Ebenen für falsch halten. Auf der letzten Ebene gibt es einen kleineren Baumarkt und einen weiteren Supermarkt und eine Drogerie.

Somit wurden aus ehemals 80 Geschäften nur noch nicht einmal 10.

Erfüllt das noch den Anspruch und die Aufgabe einer Mall als Nahversorger?

Die Antwort ist ganz klar NEIN

Insbesondere der Trend der Büros in Malls zeigt auf, dass sich deren Betreiber/ Eigentümer zum einen nicht Ihrer Aufgabe und Verantwortung im Stadtbild bewußt sind und vor allem, dass es ihnen an neuen Ideen mangelt und man den kleinsten und einfachsten Weg sucht, egal, was man den Menschen damit an "Versorgung" nimmt, an Vielfältigkeit.

Malls sind keine Bürogebäude und erhalten in der Regel auch städtebaulich nicht diese Firmierung oder Baugenehmigung.

Kommen wir zurück zum Thema:

Was braucht der Mensch!?

Es gibt eine Grundversorgung, die in der Regel aus Nahrung und Bekleidung besteht, mit allen damit zusammenhängenden weiteren kleinen Branchen und Angeboten.

Nahrung kann dabei sowohl in Form von Supermärkten, Marktständen oder eben auch Gastronomien bestehen, ob für das schnelle Essen zum Mitnehmen oder einem Restaurant.

Wenn wir all das gekauft haben, was machen wir dann in unserer Freizeit, denn darum geht es in der Regel, neben Besorgungen, die wir vielleicht für unseren Job brauchen: Freizeitgestaltung!

Dies kann damit beginnen, dass wir uns einrichten und dafür etwas besorgen, damit wir es schön machen, um unsere Freizeit zu Hause zu genießen oder etwas für den nächsten Urlaub.

Doch wir sind ja nicht immer Zuhause, sondern geben unser meistes Geld in der Freizeit, neben Urlauben und Restaurantbesuchen, für Erlebnisse aus.

Und genau hier bedienten Malls in Deutschland bisher schon kaum das nachgefragte Angebot, nein, die neusten Konzepte reduzieren es zum Teil noch einmal mehr und lassen es wieder außen vor.

VERÄNDERUNGEN NACH CORONA

Das Online Geschäft hat durch Corona an großer Bedeutung gewonnen und regelmäßig gehen große Firmen, die typisch für Malls warne insolvent.

Also ist es fast unmöglich, aus dieser Branche immer wieder neue Mieter zu finden, die einen Leerstand füllen.

Übrigens: An welchem Tag unternehmen Sie am meisten, quasi in der Freizeit, je nachdem, zu welcher Gruppe Sie gehören (Single, Familie mit Kindern, Senioren, etc.)?

Die meisten Menschen haben die effektivste Freizeit am Wochenende.

Samstags erledigt man vielleicht noch etwas, doch an Sonntagen haben die meisten komplett frei und können etwas unternehmen.

Und was hat da geschlossen? So gut wie jede Mall!

Welche Mall hat zumindest ein wenig geöffnet? Die, bei denen die Gastronomie auch an Sonntagen auf hat oder die mit Erlebnissen.

Also blicken wir auf die Notwendigkeit von Erlebnissen und wann wir denen nachgehen oder nachgehen können!